Vipassana – tiefes Hinsehen und Erkennen
Meditation ist innehalten; Ruhe finden. Achtsamkeit hilft mir beim Innehalten und dem Zuwenden zu dem, was mich gefangen hält.
Die Weisheit unterschiedlicher Richtungen und Traditionen, hilft uns aus dem Gehedder langsam wieder heraus zu kommen. Je länger ich in der Brombeere herumlaufe, umso mehr bleibe ich hängen und umso mehr sehe ich nur Brombeere und Dornen.
Umso müder werde ich und umso schmerzhafter wird mein Weg.
Achtsamkeit hilft uns, immer früher aufzuwachen und weniger hängen zu bleiben.
Weisheit hilft uns zu sehen, wo wir festhängen. Und gleichzeitig hilft sie uns eine Perspektive zu öffnen:
Der Weg, der vor uns liegt, auch wenn der Weg lang ist, ermöglicht uns trotzdem ein Aufatmen, wenn wir freier gehen können und wir uns beim Gehen plötzlich des Rauschens der Blätter und des Zirpen der Zikaden bewusst werden.
Vielleicht treffen wir wieder auf eine Brombeere. Aber die Perspektiven, die sich immer wieder öffnen und gesehen werden, die bleiben bestehen.
Einmal gesehen ist es schwierig, sie ‚ungesehen‘ (und ungeschehen) werden zu lassen.
Dieses tiefe Sehen und Verstehen, das ist Vipassana.
Mitgefühl hilft uns zu verstehen, dass vor, neben und hinter uns auch Menschen sind, die in Brombeeren verheddert sind.
Und dass wir alle irgendwo auf dem Weg unterwegs sind.
Gemeinsam.